Rassebeschreibung Farbenzwerge (FbZw )

1. Gewicht

Normalgewicht über 1,1 bis 1,35 kg. Mindestgewicht 1,0 kg, Höchstgewicht 1,5 kg.
Die Farbenzwerge sind ausgesprochene Zwergkaninchen. Um einerseits einer allzu intensiven Verzwergung vorzubeugen und andererseits den Typus eines Zwergkaninchens vollendet zu erhalten, gilt als Normalgewicht ausgewachsener Zuchttiere ein solches zwischen 1,1 und 1,35 kg.

2. Körperform, Typ und Bau

Als ausgesprochenes Zwergkaninchen weicht die Farbenzwerge im Typ ganz erheblich von den übrigen Rassen ab. Die Körperform ist gedrungen, walzenförmig, vorne und hinten gleichmäßig breit. Der Rumpf ist kurz und die Hinterpartie gut abgerundet. Die kurzen Läufe sind dem Zwergtyp angepasst. Die Blume ist klein und liegt fest am Körper an. Der Körper der Häsin unterscheidet sich von dem des Rammlers kaum und ist wie der des Rammlers von jeglichem Wammenansatz frei.
 

Leichte Fehler: leichte Abweichungen vom Typ, insbesondere leicht verjüngte oder leicht gestreckte Form.
Schmaler oder nach vorne verjüngter Körper, schmale Brust, langer Hals. Hervortreten der Schulterblätter, abstehende Hinterschenkel, Hautfalten an den Hinterschenkeln, abfallende, eckige (durch vorstehende Hüftknochen!) oder spitz verlaufende Hinterpartie, schmales Becken, lose Schultern, Knick hinter denchulterblättern, Erhöhungen oder Vertiefungen in der Rückenlinie, Hängebauch, nicht parallel zum Körper stehende Hinterläufe, leichtes Durchtreten der Vorderläufe, schwache und dünne Vorderläufe, teilweise versteifte Zehen, spielende, schleppend getragene, an der Spitze etwas krumme oder gebrochene, in der Länge nicht dem Körper entsprechende Blume, leichte Verkürzung der Blume, teilweise versteifte Blume, lose am Körper sitzendes Fell, schwache Kopfbildung, spitze Schnauze, schmale Stirn, tief liegende Augenbreite oder flatterige, faltige, schlecht abgerundete oder leicht gekippte Ohren, kurze oder lange, nicht der Körpergröße entsprechende Ohren, leichte Verengung im Bereich des Ohrmuschelansatzes. Kleine Biss oder Risswunden an Kopf und Ohren. Hängehoden, leicht gespaltener Penis, infolge angewachsener Vorhaut leicht gebogener Penis.
Schwere Fehler: Insbesondere stark vom Typ abweichender schmaler und langgestreckter
Rumpf. Wammenansatz bei beiden Geschlechtern. Vollständige Abweichung vom Typ, starke Abweichung im Verhältnis von Länge, Breite und Tiefe des Rumpfes, ausgesprochener Steilrücken , X-oder O-Beine, starkes Durchtreten der Vorderläufe, starke Kuhhessigkeit, gänzlich versteifte Zehen. körperliche Missbildungen und schwere Verstümmelungen Biss-oder Risswunden an Kopf oder Ohren von mehr als 10 mm. (Verletzungen, die während der Ausstellung verursacht werden, bleiben unberücksichtigt.) Den Gehörgang verschließende Verengung im Bereich des Ohrmuschelansatzes. Starke Verwachsungen
im Ohrmuschelbereich. Starker Kinnknoten. Schiefe Blume in der ganzen Länge gänzlich versteifte Blume starke Verkürzung, d.h. weniger als die Hälfte der normalen Länge der Blume. Kieferdeformationen, Zahnanomalien, Tränenabflussstörungen Überwachsen der Flügelhaut bei einem oder beiden Augen. Ausgeprägter Rammlerkopf bei der Häsin, Häsinnenkopf beim Rammler anatomische Augenfehler jeglicher Art starke Kipp- oder Hängeohren. Fehlen einer oder beider Hodentaschen,
Schlepphoden völlig gespaltener Penis, infolge an der Penisspitze angewachsener Vorhaut stark gebogener, nicht mehr gerade zu streckender Penis Fehlen einer oder mehrerer Krallen mit Ausnahme der Daumenkrallen. (Die Daumenkralle bleibt unberücksichtigt, wenn sie fehlt oder andersfarbig ist.) Zottel, BeinBauchoder Doppelwamme bei allen Rassen schiefe oder
stark ausgeprägte Wamme bei allen Rassen. Wamme und Wammenansatz.

3. Fellhaar

Das Fellhaar der Farbenzwerge unterscheidet sich in seiner Struktur von dem der anderen Rassen. Es ist kurz und dicht und fühlt sich infolge seiner feinen Struktur etwas weicher an. Die Begrannung ist fein, gleichmäßig und ohne deutlich Überstehendes grobes Grannenhaar. Die Ohren sind gut behaart. Leichte Fehler: Etwas kürzeres oder längeres Haar als in der Rassebeschreibung vorgesehen wenig behaarte Ohren wenig Unterwollhaar etwas weicheres oder härteres Deckhaar als in der Rassebeschreibung vorgesehen, von den Rasseanforderungen etwas abweichende Begrannung leichte Haarung schwach behaarte Körperstellen leichte Filzbildung (Strukturmangel) leichte Lockenbildung Stirnbüschelansatze wenig oder kurze Spührhaare. Schwere Fehler: Ausgesprochenes Langhaar oder Kurzhaar bei den Normalhaarrassen. Zu wenig Unterwollhaar. Starke Haarung, welche die Beurteilung von Unterwollhaar und Deckhaar nicht zulässt sichtbare Kahlstellen, die von den umstehenden Haaren nicht mehr bedeckt werden, insbesondere auch und zwar bei allen Rassen Kahlstellen an den Zehenballen der Vorderläufe. Vom Rassetyp gänzlich abweichende Begrannung. Gänzlich fehlende Spürhaare bei allen Rassen, starke Filzbildung (Strukturmangel). Starke Lockenbildung.

4. Kopf und Ohren

Im Verhältnis zur Kleinheit des Tieres ist der Kopf groß und tritt markant in Erscheinung. Er ist kurz und kräftig, Stirn und Schnauzpartie sind breit (Stirnbreite beim Rammler in Augenhöhe etwa 5,5 cm, bei der Häsin ca. 5 cm). Der Kopf sitzt dicht am Rumpf. Die Augen sind groß und treten etwas hervor. Der Kopf der Häsin tritt ebenfalls markant in Erscheinung er ist jedoch v.a. infolge der weniger ausgeprägten Backenbildung insgesamt etwas feiner. Die Ohren sind, der Zwergform entsprechend, relativ kurz, sollen aber dennoch in einem harmonischen Verhältnis zur Größe des Kopfes und des Rumpfes stehen. Als ideal gilt eine Ohrenlänge von ca. 5,5 cm je nach Größenrahmen des Tieres. Die Mindestlänge beträgt 4,5 cm, die Höchstlänge 7 cm. Die Ohren sollen zusammenstehend, nach oben leicht v-förmig geöffnet getragen werden. Sie sollen, der Zwergrasse entsprechend, kräftig und fest im Gewebe und oben schön abgerundet sein. Leichte Fehler: Nicht entsprechend ausgeprägte Kopfbildung. Tief liegende Augen. Etwas lange Ohren über 6 cm bis zur Höchstlänge von 7 cm: Abzüge je nach Grad der Abweichung und
nach Gesamterscheinungsbild in der Regel für jeden halben Zentimeter ein Punktabzug. Etwas grob erscheinende Ohren breit getragene Ohren dünne, faltige oder spitze Ohren. Schwere Fehler: Häsinnenkopf beim Rammler ausgeprägter Rammlerkopf bei der Häsin. Zu kurze Ohren unter 4,5 cm oder zu lange Ohren über 7 cm. In der Haltung stark abweichende, sehr dünne oder zu grob strukturierte Ohren.

5. Deckfarbe und Abzeichen

Farbenzwerge, weissgrannenfarbig
Die Anforderungen der Ausgangsrassen sind mit Rücksicht auf das kürzere Fellhaar der Farbenzwerge sinngemäß anzuwenden.
Deckfarbe
Anerkannt sind die Farbenschläge schwarz, blau und havanafarbig. Die Deckfarbe des Rumpfes, des Kopfes, der Ohren und der Läufe ist tiefglänzend schwarz, blau bzw. havanafarbig. Die Bauchdecke, die Innenseite der Läufe und die Blumenunterseite sind weiss. Die Schoßflecken am Bauch sind dunkel getnt. Die Augenfarbe ist bei den schwarzen Tieren dunkelbraun, bei den blauen Tieren blaugrau und bei den havanafarbig Tieren braun, leicht rot durchscheinend. Die Krallen sind dunkelhornfarbig.
Leichte Fehler: Melierte Schnauze. Etwas kräftige weise Bespitzung der Brust oberhalb der Abzeichen. Leicht mit weissen Haaren durchsetzte Deckfarbe an Oberkörper, Kopf und Ohren. Etwas matte oder stumpfe Deckfarbe. Leichter Rostanflug. Leichte Abweichungen von der geforderten Augenoder Krallenfarbe. Schwere Fehler: Stark durchsetzte Deckfarbe am Oberkörper (Silberung). Sichtbar weisse Flecken oder Büschel in der Decke. Gänzlich weisse Brust. Starker Rostanflug. Andere als die vorgeschriebene Augenfarbe. Zweierlei Krallenfarbe oder pigmentlose (weisse) Krallen.

Abzeichen
Als Abzeichen gelten die weiss eingefassten Nasenlöcher, die weisse Augeneinfassung, diese soll die Augen gleichmäßig breit geschlossen umgeben, die weisse Einfassung der Kinnbacken und Ohren, die bei den weissen Flecken am Ohrenansatz sowie die weisse Rumpfbegrannung. Der nicht zu grosse Keil im Nacken ist silbergrau bis weiss. Die Innenseite der Hinterläufe ist weiss. Die Zehen der Vorderläufe heben sich als helle bis weisse Punkte von der dunklen Deckfarbe gut ab. Die weiss gespitzten Grannenhaare sollen seitlich um den ganzen Körper einschließlich Brust, Hinterpartie und Vorderläufen und möglichst bis zur Rumpfmitte hochgezogen das Deckhaar stark überragen sie sollen gleichmäßig verteilt sein. Je ausgeprägter die langen, weiss gespitzten Grannen in Erscheinung treten, umso stärker ist der Kontrast. Leichte Fehler: Schwache, nicht scharf abgegrenzte Abzeichen, Ohrenflecke, Nasenlöchereinfassung, Kinnbacken oder Ohreneinfassung. Schwache, ungleichmäßige Verteilung der weissen Grannenspitzen. Leichte Unterbrechung der Augen oder der Kinnbackeneinfassung. Ungleichmäßig geformte Augeneinfassung. Schwere Fehler: Insgesamt zu schwach ausgeprägte Abzeichen, fehlende Augen, Kinnbackenoder Ohreneinfassung. Zu stark verschwommene Abgrenzung der Abzeichen.

6. Unterfarbe

Die Unterfarbe ist am ganzen Körper, eingeschlossen die Bauchunterfarbe, rein dunkelblau.
Die Unterfarbe an der Blumenunterseite bleibt unberücksichtigt.
Leichte Fehler: Helle oder durchsetzte Unterfarbe. Bauchunterfarbe nur im Brust und Schoßbereich.
Schwere Fehler: Stark weisse Durchsetzung der Unterfarbe. Gänzlich weisse Unterfarbe. Gänzliches Fehlen der blauen Bauchunterfarbe.

7. Pflegezustand

Nur in hervorragendem Pflegezustand werden die Tiere zur Bewertung zugelassen. Es obliegt deshalb dem Züchter, seine Tiere mit Fleiß und Geschick gebührend vorzubereiten. Hierzu gehören: saubere Läufe, Ohren und Geschlechtspartie, gut beschnittene und reinliche Krallen usw.
Leichte Fehler: Leichter Stallschmutz, geringfügig unsaubere Ohren oder Geschlechtsteile lange Krallen. Leichte Filzbildung bei Normalhaarrassen.
Schwere Fehler: Stark verschmutzte Tiere. Starke Filzbildung bei Normalhaarrassen.

zwerge1

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