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Der Huflattich (Tussilago farfara)

Gerade um diese Jahreszeit trifft man ihn an allen Stellen. Ob Straßen- oder Wegränder, karge oder lehmige Böden, Sandige Flächen, alles sind bevorzugte Standorte des Huflattichs. Da die Huflattichflur meist als Folge der Tätigkeit des Menschen entsteht, wird sie in der Regel bald von anderen Pflanzengesellschaften verdrängt. Nur an natürlichen Standorten wie Bach- und Flussufern bleibt sie länger stabil. Andere Bezeichnungen für ihn sind z.b. Ackerlattich, Brandlattich, Brandletschenkraut, Rosshuflattich, Eselhuflattich, Feldhuflattich, Ohmblätter, Erdkronenblätter. Er wächst im Frühjahr als eines der ersten gelben Blümchen, wird etwa 15-20 cm hoch. Seine Blätter sind auf der unteren Seite silberweiß und filzig, oben dunkelgrün. Zeitig im Frühjahr erscheinen zunächst nur die korbförmigen Blütenstände, die die weiblichen, gelben Zungenblüten und die männlichen, gelben Röhrenblüten enthalten. Erst nach deren Verblühen folgen die Blätter. Zur Blütezeit (Februar- April) sind die Stängel lediglich mit braunen oder rötlichen, behaarten Schuppenblättern besetzt. Verblühte Stängel sind deutlich nickend. Man sammelt die Blüten im März und April, die Blätter im Mai und Juni. Der Huflattich treibt aus einem „Wurzelstock“ mit kriechenden, bis zu 2 m langen unterirdischen Wurzelausläufern. Der Huflattich gehört somit zu den ersten Frühjahrsblumen und wird von Bienen, Käfern und Schwebfliegen bestäubt. Auch Selbstbestäubung kommt vor. Die Samenverbreitung erfolgt (wie beim Gewöhnlichen Löwenzahn) durch Schirmflieger über den Wind. Auch über Klettausbreitung und Ameisen werden die Samen weitergetragen. Im nicht blühenden Zustand ist der Huflattich aufgrund der sehr ähnlichen Blätter leicht mit der Weißen Pestwurz (Petasites albus) zu verwechseln. Die Huflattichblätter sind jedoch im Allgemeinen kleiner als die der Weißen Pestwurz und weisen zahlreiche grüne Blattrandzähne auf. Bei der Pestwurz sind die Leitbündel im Blattstiel unregelmäßig und nicht U-förmig wie beim Huflattich angeordnet. Der Huflattich gilt als bedeutsame Heilpflanze bei Hustenreiz (Tussis = Husten) und wirkt schleimlösend. Schon Dioskurides, Plinius und Galenos empfehlen den Rauch der angezündeten Blätter gegen Husten. Das Haupteinsatzgebiet für den Huflattich ist der Husten und all seine Verwandten. Mit seinen einhüllenden Qualitäten lindert er den hartnäckigen Reizhusten und löst den zähen Schleim. Auch bei Asthma hilft er, freier zu atmen, da er die Bronchien erweitert. Als arzneilich wirksamster Teil werden die Blüten und Blätter verwendet. Er kann als Tee oder Tinktur eingenommen werden. Beliebt sind auch Teemischungen, die je nach Art des Hustens zusammengestellt werden. Für einen trockenen Reizhusten eignet sich z.B. eine Mischung aus:

  • Huflattich
  • Königskerze
  • Süßholz
  • Zu gleichen Teilen vermischen und als Aufguss zubereiten. In kleinen Schlucken trinken. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Tees´s für das Verdauungssystem. Tee aus Huflattichblättern fördern die Verdauung, lindern sowohl Verstopfung als auch Durchfall und wirken gegen Entzündungen im Verdauungstrakt Da Huflattich entzündungshemmend, zusammenziehend und antibakteriell wirkt, hilft der Tee gegen Ekzeme, schlecht heilende Wunden, bakterielle Entzündungen (z.B. Rotlauf), leichte Verbrennungen, Venenentzündung und Furunkel. Nach einem langen Tag auf den Beinen kann man seine geschwollenen Füße durch ein Fußbad mit Huflattich lindern.

 Neuere Forschungen deuten auf unerwünschte Nebenwirkungen (Krebsrisiko) durch enthaltene Pyrrolizidinalkaloide hin. Deshalb sollte Huflattich nicht länger als 4 bis 6 Wochen im Jahr eingenommen werden. Wenn man selbst Blüten und Blätter sammelt, sollte man stets darauf achten, diese nur von Standorten zu nehmen welche nicht durch Umweltgifte kontaminiert sind.

 

Ein ganz anderes Anwendungsgebiet stellen die großen Blätter des Huflattichs dar. Da sie unterseits weich behaart sind, werden sie von Naturfreunden auch als „Wanderers Klopapier“ bezeichnet.

Einlage bei wunden Füßen
Bei wund gelaufenen Füßen kann man ein frisches Huflattichblatt mit der filzigen Seite nach oben zwischen Strumpf und Wundstelle legen.

Zum Gurgeln
2 Teelöffel Blätter mit 1/4 l kochendem Wasser übergießen und nach 5 Minuten abseihen.
Täglich mehrmals spülen.

Umschlag
6 Teelöffel Blätter mit 150 ml kochendem Wasser übergießen und nach 5 Minuten abseihen.
Täglich mehrmals anwenden.

Huflattich-Tee zur Blutreinigung
Zwei Teelöffel geschnittener Huflattichblätter mit 250 ml Wasser heiß aufgießen und fünf Minuten ziehen lassen. Danach absieben.
Dieser Tee kann mit Honig gesüßt werden. Täglich maximal zwei Tassen möglichst heiß trinken.

 

 

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